Wenn du alles gibst - und dich dabei selbst vergisst
- Karin Aufdenblatten
- 31. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Nov.
Hast du gerade keine Zeit, selber zu lesen? Dann klicke auf den Play Button und du kannst dir diesen Blogbeitrag ganz bequem anhören.
Sie läuft. Jeden Tag. Zwischen Job, Haushalt, Kindern, Verantwortung. Ihr Kopf ist voll mit Listen, ihr Herz sehnt sich nach Ruhe. Sie liebt ihre Familie – und fragt sich trotzdem manchmal, wo sie selbst geblieben ist.
Kennst du dieses Gefühl? Du funktionierst, du leistest, du hältst alles zusammen. Und doch, tief in dir, ist eine leise Stimme, die flüstert: „Ich kann nicht mehr so weitermachen.“
Der unsichtbare Preis des Funktionierens
Viele Frauen, die ich begleite, beschreiben genau diesen Punkt: Sie haben alles, was „man“ haben sollte und oft mal noch viel mehr – und fühlen sich innerlich leer. Nicht, weil sie undankbar sind. Sondern, weil sie über Jahre hinweg gelernt haben, sich selbst hinten anzustellen.
Wir Frauen sind Meisterinnen im Geben. Wir spüren, was andere brauchen, wir organisieren, wir halten den Raum. Doch irgendwann kommt der Moment, in dem das System kippt. Nicht plötzlich – sondern still. In Form von Müdigkeit, Gereiztheit, Selbstzweifeln oder dem Wunsch, einfach mal weg zu sein.
Du bist nicht falsch – das System ist es
Wenn du manchmal denkst: „Ich wäre lieber ein Mann – für ihn ändert sich ja nichts, wenn Kinder kommen“, dann ist das kein Egoismus, sondern deine ehrliche Meinung. Unsere Gesellschaft hat jahrzehntelang Frauen für ihr Mittragen gelobt, aber selten für ihre eigenen Träume den notwendigen und berechtigten Raum gelassen.
Es geht also nicht darum, dass du „mehr schaffen“ müsstest. Es geht vielmehr darum, dass du aufhören darfst, alles gleichzeitig sein zu wollen.
Denn dein Wert manifestiert sich nicht in deiner Leistung. Er liegt auch nicht in der Zahl der erledigten To-dos. Und schon gar nicht in der Perfektion, mit der du dich durchs Leben jonglierst.
Zurück zu dir – Schritt für Schritt
Der Weg zurück beginnt nicht mit grossen Entscheidungen, sondern mit kleinen Momenten der Wahrheit. Ein Atemzug, in dem du dich fragst:
„Wie geht es mir wirklich gerade?“
Vielleicht kommt keine Antwort. Vielleicht Tränen. Vielleicht nur Stille. Aber genau dort beginnt Heilung.
✨ Erlaube dir, dich selbst wieder zu spüren.
Nimm dir täglich fünf Minuten, um einfach nichts zu tun.
Sprich laut aus, was du brauchst – auch wenn es unbequem ist.
Hör auf, dich zu vergleichen. Niemand kennt deinen Weg.
Und wenn Schuldgefühle auftauchen, erinnere dich:
Du bist nicht egoistisch, wenn du dich um dich kümmerst. Du bist weise. Denn eine Frau, die in ihrer Mitte ist, gibt nicht weniger – sie gibt anders: klarer, liebevoller, aus Fülle statt aus Pflicht.
Ein paar Worte an die Männer
Wenn du als Mann diesen Text gelesen hast, danke ich dir – von Herzen. Weil du dir Zeit nimmst, zu verstehen, was viele Frauen tief in sich fühlen, aber selten aussprechen.
Vielleicht erkennst du etwas davon auch in deiner Partnerin. Vielleicht siehst du, wie sie kämpft, gibt, organisiert – und manchmal still wird, obwohl du weisst, dass sie stark ist. Deine Unterstützung muss nicht gross sein. Manchmal reicht ein ehrliches:
„Ich sehe dich. Ich danke dir. Was brauchst du gerade?“
So beginnt Heilung – nicht durch Schuld, sondern durch Bewusstsein. Denn wahre Partnerschaft entsteht dort, wo beide sich gegenseitig Raum geben, wieder ganz sie selbst zu sein.
In einem meiner nächsten Beiträge werde ich den Blick auf die Männer richten – auf jene, die als Väter, Partner oft selbst das Gefühl haben, nicht wahrgenommen zu werden, sich hinten anzustellen und nur da sind, um das Geld nach Hause zu bringen.
Veränderung gelingt nur gemeinsam. Wenn Frau und Mann einander verstehen, anstatt sich zu verlieren, entsteht etwas Neues: Liebe, Respekt. Nähe. Und ein Miteinander, das dauerhaft zu tragen vermag.
Dein Weg zurück zu dir
Wenn du spürst, dass du viel gibst, aber dich selbst dabei verloren hast –dann ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ruf nach Wahrheit.
In meinem 12-Wochen-Programm „Du. In echt. Eine Reise zu deinem wahren Selbst“ begleite ich dich genau auf diesem Weg: Zurück zu deiner Kraft, deinem Selbstwert und deiner inneren Klarheit.
Du lernst, alte Rollen loszulassen, deine Bedürfnisse zu spüren und dir selbst wieder Priorität zu geben –ohne schlechtes Gewissen, ohne Druck, mit Tiefe und Leichtigkeit.
Erfahre mehr in einer 30minütigen Kennenlern-Session und sag Ja zu dir. Denn du bist nicht hier, um dich zu beweisen. Du bist hier, um du zu sein.
Die 30 minütige Kennenlern-Session dient auch dazu, dass du dir ganz unverbindlich einen ersten Eindruck von mir als Coachin verschaffen kannst. Und im Gegenzug erlaubt mir unsere Session, dich kennenzulernen und wichtige Informationen zu und über dein Anliegen in Erfahrung zu bringen. Dafür erhältst du von mir nach der Buchung eine Mail mit einem Link zu einem Formular, dass du vorgängig ausfüllst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Wenn du alles gibst – und dich dabei selbst vergisst"
Warum vergesse ich mich selbst so oft im Alltag?
Weil du gelernt hast, zuerst für andere da zu sein. Doch Selbstfürsorge ist keine Egozentrik – sie ist nötig, um gesund und in deiner Kraft zu bleiben.
Woran merke ich, dass ich mich selbst verloren habe?
Wenn du nur noch funktionierst, dich leer fühlst oder ständig müde bist, sendet dein Körper ein Signal: Es ist Zeit, dich wieder wahrzunehmen.
Wie finde ich zurück zu mir?
Starte klein: Atme bewusst, nimm dir täglich ein paar Minuten nur für dich und sprich ehrlich aus, was du brauchst. So beginnt Veränderung.
Wie kann mein Partner mich dabei unterstützen?
Indem er zuhört, dich sieht und nachfragt: „Was brauchst du gerade?“ – Verständnis schafft Nähe, nicht Schuld.
Kann mir ein Coaching helfen, wieder mehr Ich zu leben?
Ja. Ein Coaching unterstützt dich dabei, dich selbst besser zu verstehen, alte Muster loszulassen und deine eigenen Bedürfnisse klar zu spüren. Bei „Mehr Ich“ geht es nicht darum, jemand Neues zu werden – sondern dich wieder an das zu erinnern, wer du wirklich bist.
* Für eine bessere Lesbarkeit wurde ausschliesslich der weibliche Begriff Coachin verwendet. Es sind damit selbstverständlich auch alle anderen Gender gemeint.
Kommentare